Wir treffen uns mit Ernst-Werner Meschenmoser, dem Markenerfinder von Creafloor, an einem sonnigen Novembertag an der Spitze des Bodensees - viele nennen es auch schwäbisches Meer - in Radolfzell-Markelfingen. Hier hat ein ortsansässiger Unternehmer, der eine Bauschlosserei betreibt, sich seinen Lebenstraum erfüllt. Er hat an einem der beliebtesten Fahrradwege von Deutschland ein Fahrradhotel erbaut.
Die Geschäftsführerin Christina Scholter empfängt uns mit freundlicher Stimme und zeigt stolz, was das Hotel zu bieten hat, denn Unternehmer Hermann Repnik möchte so seiner Gemeinde Markelfingen als Dank etwas zurückgeben für seinen geschäftlichen Erfolg. Das Fahrradhotel ist wundervoll gestaltet, im naturbelassenen Betoncharakter, und hat dennoch eine warme Atmosphäre. Wir werden in der nächsten Ausgabe der Creafloor Forum ausführlich berichten, denn die Zeit drängt und wir haben einen weiteren Termin, dort wo Steine reden können, genauer gesagt, im Schotterwerk von Ott in Trochtelfingen. 50 km querfeldein durch Oberschwaben, fahren wir durch das Donausries und ich versuche Ernst-Werner Meschenmoser in seiner flotten Fahrweise zu folgen. Zum Schluss, als wir uns dann dem Schotterwerk näherten, fuhr ich fast blind durch aufgewirbelten Staub. Ernst-Werner klingelte an der Werkstür und es öffnete uns eine junge Frau, die uns freundlich bat einzutreten. Zuvor hatte uns die Geschäftsführerin Michaela Ott das Fotografieren erlaubt.
Was sich dann meinem Auge bot, war einfach ausgedrückt, nur genial. Fast wie ein Juwelier, der dem Edelstein durch seinen Schliff seinen Wert verleiht, wurde hier, das im eigenen Schotterwerk abgebaute und gebrochene Material, durch Ernst-Werner Meschenmosers Mitarbeiter und durch einen brillanten Schliff zu einem Fußboden der Extraklasse.
„Wir wollen unser Material zeigen.“ sagte stolz Frau Rebekka Schwentner. Wie in einer Apotheke werden die Schätze in Gläsern, sortiert nach Größe, aufbewahrt. Ernst-Werner Meschenmosers Augen leuchteten als er davon erzählt, dass er mit den Steingemischen aus dem Schotterwerk Ott schon viele hervorragende Terrazzoböden hergestellt hat. Eine Machart, die schon mehr als 3000 Jahre alt ist, und heute wieder zu völlig neuer Bedeutung emporkommt.
W enn Material aus dem Schoß der Erde, gebrochen durch maschinelle Stärke und durch handwerklichen Schliff, eine solche Leuchtkraft erfährt wie die Terrazzoböden im Schotterwerk von Ott, dann dürfen wir mit Fug und Recht von handwerklicher Kunst sprechen. Wir von der Redaktion von Creafloor Forum sagen Danke für diese, im wahrsten Sinne des Wortes, tiefen Einblicke in eine Handwerkskunst, die jeden Tag aufs Neue den Fußboden für sich gewinnt.